Isle-sur-la-Sorgue: der zweitgrößte Trödel- und Antiquitätenmarkt
Antiquitätenmarkt in Isle-sur-la-Sorgue © Guillaume Baviere – Lizenz CC BY 2.0 über Flickr.

Der zweitgrößte Trödel- und Antiquitätenmarkt des Landes wird in Südfrankreich abgehalten, in der Kleinstadt Isle-sur-la-Sorgue, welche in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur liegt. Zweimal im Jahr findet dort die „Foire Internationale Antiquités & Brocante“ statt. Zu diesen großen Antiquitätenmessen strömen Tausende Besucher zur Schnäppchen- und Antiquitätenjagd in den kleinen Ort, denn dann sind über 500 Aussteller mit ihren Angeboten zu sehen. In der zum Markt gewordenen Stadt findet man während der Messe vom Trödel bis hin zu echten Antiquitäten quasi alles. Ein gutes Auge ist natürlich gefragt, denn es gibt auch viel verführerischen Kitsch. In dem Städtchen an der Sorgue herrscht dann buntes, vergnügliches Treiben. Mitunter ist schon von Weitem Musik aus mechanischen Instrumenten zu hören. Das gibt dem Ganzen eine unvergleichliche Atmosphäre, die in jedem Café und in jeder Gasse zu spüren ist. Dazu der kleine Fluss, an dem sich moosbewachsene Mühlräder drehen und an dessen Ufer Bistros zum Verweilen einladen. Erinnerungen an gute alte Zeiten werden wach. Der Antikmarkt von Paris ist sicher größer, aber für viele Besucher ist Isle-sur-la-Sorgue der schönste Antiquitätenmarkt in Frankreich. Das Ziel ist für so manchen gar nicht das Finden und Kaufen, sondern das Suchen und Staunen.

Termine für Antiquitätenhandel in Isle-sur-la-Sorgue

Die erste Antiquitätenmesse findet jährlich ab Karfreitag statt und wird über mehrere Tage abgehalten. Eine zweite große Messe folgt meist am 15. August. Weitere aktuelle Veranstaltungstermine listet das Fremdenverkehrsamt. Dort können Sie auch eine Broschüre über die Antiquitätenangebote in Isle-sur-la-Sorgue herunterladen. Hier finden Sie Unterkünfte in Südfrankreich und in der Provence sowie weitere Reiseempfehlungen.

Doch keine Sorge, auch außerhalb der großen Messetermine ist Isle-sur-la-Sorgue ein Antiquitätenhandelsplatz von internationalem Format. Ähnlich wie in Arezzo haben sich auch in der pittoresken Kleinstadt viele Antiquitätengeschäfte angesiedelt. In den Lagerhäusern am Bahnhof bieten zahlreiche Antiquitätenhändler ihre Schätze feil. Über 300 Händler sind es inzwischen. Von Sonnabend bis Montag, mitunter auch noch länger, kann man dort „zuschlagen“. An jedem Sonntag findet zusätzlich ein kleinerer Trödel- und Antikmarkt in der 7 Avenue des 4 Otages statt.

Hinzu kommen die regelmäßigen Erzeugermärkte, zu denen viele fliegenden Händler in die Stadt kommen. Die Händler bieten nicht nur selbst produzierte Lebensmittel an, sondern auch Kunsthandwerkliches, was zum Trödelmarkt passt. Die Märkte finden am Donnerstag und Sonntag zwischen 6.00 und 14.00 Uhr statt.

Touristisch Interessantes

Nicht nur für Antiquitätenfans lohnt sich ein Besuch in der 19.200 Einwohner-Stadt. Isle-sur-la-Sorgue trägt die Bezeichnung „Venedig des Comcat“. Eine gewisse Verwandtschaft  zum „großen“ Venedig ist auch nicht von der Hand zu weisen. Die Altstadt von Îsle-sur-la-Sorgue liegt auf einer Insel. Der Fluss Sorgue und die vielen Kanäle, die durch Trockenlegung des ursprünglichen Sumpfgebietes entstanden sind, sorgen für das „Venedig-Feeling“. Typisch sind die vielen kleinen Brücken mit Eisengeländern und schmückenden Blumen. Selbst Gondeln sind auf den Kanälen unterwegs. Diese transportieren allerdings keine Touristen, sondern nur Waren. Dafür kann Isle-sur-la-Sorgue mit einer Besonderheit punkten, welche in Venedig nicht zu sehen ist: Sechs 200 Jahre alte Schaufelräder drehen sich in der rauschenden Sorgue. In dem ehemaligen Fischerdorf sind Gebäude aus vielen Epochen gut erhalten und bilden einen bunten, hübschen Anblick für den Besucher.

In der Stadt werden regelmäßig Kunstausstellungen abgehalten, was weitere Touristen anzieht. Erschöpft von den vielen Eindrücken kann man sich in einem der vielen guten Restaurants oder Bistros stärken. Sogar Sterne-Küche auf Höchstniveau ist im Ort vertreten. Isle-sur-la-Sorgue ist eine Kleinstadt mit vielen „Postkarten-Blicken“, deren Besuch sich immer lohnt. Bei einer Entfernung von nur einer Stunde zum Mittelmeer ist das Städtchen auch für einen Tagesausflug während des Badeurlaubs interessant.